Brauverfahren Maischebrauer

Wenn Du als Maischebrauer starten willst, benötigst Du viel Zeit: ca. 7 Stunden dauert dabei Dein Brautag. Viel Mühe, die sich aber im lohnt im Resultat! Denn als Maischebrauer kannst Du nicht nur das Hopfenaroma beeinflussen, sondern auch die Vollmundigkeit und den Körper des Bieres, der vom Malz kommt.

Auf dieser Seite erhälst Du einen Kurzüberblick über die Schritte beim Maischebrauen. Details erfährst Du in drei Tagen, wenn ich mit Dir den Brautag Schritt für Schritt durchspreche.

Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Schritte des Maischebrauens am Brautag:

Schritt 1: Zutaten bereithalten

Für ein Bier braucht man Gerstenmalz, Hopfen und Hefe. Und natürlich Wasser, da reicht aber für Hobbybrauer das, was zu Hause aus der Leitung kommt. Wie Du Dein Wasser für Deinen Biertyp optimieren kannst, erfährst Du später.

Was Du genau für Dein erstes Bier brauchst, erfährst Du in unserem dritten Teil.

Schritt 2: Vorbereitung

Dieser Schritt ist ganz wichtig: Wasche immer dein Brauzubehör gründlich vor und nach jedem Brautag! Verunreinigungen können dazu führen, dass dein Bier ungenießbar wird. Verwende aber kein herkömmliches Geschirrspülmittel, sondern am besten Reiniger auf Basis von Aktivsauerstoff oder Zitronensäure (Du bekommst morgen einen Tipp, was Du dafür nehmen kannst).

Schritt 3: Gerstenmalz schroten

Falls Du eine Getreidemühle zu hause hast, kannst Du das Malz selber schroten, dann ist es um einiges billiger. Ansonsten kannst Du diesen Schritt überspringen, indem Du bereits geschrotetes Malz kaufst. Das sollte dann aber zeitnah zum Brautag gekauft werden.

Schritt 4: Einmaischen

Gib unter ständigem Rühren ca. 5 kg geschrotetes Malz in ca. 12 bis 18 Liter Wasser bei 45 – 60 ° C – abhängig von Deinem genauen Rezept. Das nennt man dann Maische.

Schritt 5: Raststufen

Erhitze die Maische stufenweise auf bis zu 78 ° Celsius. Eventuell gibst Du zum Erhöhen der Temperatur kochendes Wasser bei. Die Details hängen von Deinem konkreten Rezept ab. Dieser Schritt dauert bis zu 150 Minuten.

Schritt 6: Läutern

Nun trennst Du den Treber – das sind die Getreidereste – von der Würze mithilfe eines Läuterbottichs oder eventuell auch einer Stoffwindel.

Schritt 7: Nachguss

Um das den vergärbaren Zucker optimal aus dem Treber herauszulösen, gießt Du noch 12 bis 18 Liter Wasser bei 78 ° Celsius darauf. Hier erfährst Du im dritten Teil noch einige Tricks dazu.

Schritt 8: Würze kochen und Hopfengaben

Die folgenden Schritte sind bereits ident mit dem Brauverfahren der Extraktbrauer.

Von hier weg musst Du genau rechnen, denn der Geschmack vom fertigen Bier hängt davon ab, wie lange du welchen Hopfen mitkochst. Jeder Hopfen hat eine eigene Alphasäure, je höher dieser Wert ist und je länger der Hopfen mitkocht, um so mehr Bitter-Einheiten hat das fertige Bier. Wenn Du den Hopfen erst ganz spät hinzugibst, hat das fertige Bier aber mehr entsprechendes Hopfenaroma. So kannst Du sehr gut variieren, welchen Geschmack Du erreichen willst. Um dein gewünschtes Aroma herzustellen, kannst Du auch drei oder vier verschiedene Hopfengaben machen.

Schritt 9: Umfüllen und Filtern

Nachdem das Bier ca. 90 Minuten gekocht hat, filterst Du den Hopfen aus der Würze heraus und füllst es in den Gärbottich um. Achte darauf, dass der Hopfen komplett herausgefiltert wird. Alternativ kannst Du den Hopfen auch in großen „Teebeutel“ kochen, dann hast Du hier weniger Patzerei.

Schritt 10: Kühlen

Jetzt sollte es möglichst schnell abgekühlt werden, denn im Temperaturbereich zwischen 30 und 60 Grad ist die Würze sehr anfällig für Bakterien, die den Geschmack des Endprodukts zerstören. Deshalb rate ich auch zur Investition in einen Würzekühler. Mein erstes Bier habe ich allerdings mitsamt dem Gärbottich in eine Badewanne mit eiskaltem Wasser gestellt, was auch funktioniert.

Schritt 11: Hefe zuführen

Die Hefe sollte rechtzeitig nach Ende der Kühlung bereit stehen, daher sollte sie schon während des Würzekochens vorbereitet werden.  Wie, das erfährst Du im Teil 5 unseres Braukurses. Wenn die Bierwürze ca. 25 °C hat, dann kannst Du die Hefe dazu rühren und gibst dann den Deckel mit dem Gärspund darauf. Gieße abgekochtes Wasser bis zur Markierung in den Gärspund, damit keine Verunreinigungen dazukommen können.

Die weiteren Schritte nach dem Brautag

Die Schritte nach dem Brautag sind für Maischebrauer und Extraktbrauer ebenfalls gleich. Wenn das Bier abgefüllt ist, musst Du warten, bis die Hauptgärung abgeschlossen ist.

  1. Danach füllst Du das Bier in vorher gründlich gereinigte Flaschen ab.
  2. Dann muss das Bier in den Flaschen bei Gärtemperator 1-2 Wochen nachgären.
  3. Schließlich gibst Du es zur Klärung noch 2-5 Wochen in den Kühlschrank.

Fertig!

Ausblick

Bevor es weiter geht, musst Du aber zuerst noch einige Vorbereitungen treffen: Du brauchst Braugeräte und Rohstoffe.  Was ich Dir empfehlen würde, das erfährst Du morgen und übermorgen!